Beruflich sollte/durfte ich in die USA reisen. Das hat Potential für nen Kurzurlaub. Und als braver Fotoblogger mach ich nen Eintrag daraus. Mehrere.

Jeder gute Reisebeitrag beginnt wie? Genau, mit nem Bild vom Flughafen. Dann ein Bild aus dem Flugzeug. Diesmal mach ich das anders, es werden mehrere Bilder aus dem Flughafen. :)

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Geplant war ein Umstieg in London. Aber das Wetter war schlecht, sehr schlecht. Und so meldete sich am Abend vor dem Abflug die Fluggesellschaft, und sagte der Flug nach London würde ausfallen. Ich könnte aber den Flug umbuchen. Was aber nicht funktioniert wenn man einerseits den ersten Flug hatte der in der Früh fliegt und der Zweite schon nicht mehr rechtzeitig in London ist für den Umstieg, und andererseits niemand erreichbar ist weil die email schon außerhalb der Geschäftszeiten kam. Ich bin also einfach zum Flughafen am nächsten Tag (5 Uhr früh), und schaute was sich machen lässt. Es lief gut. Ich hatte auch noch Geburtstag an dem Tag, bekam ein Upgrade, und sollte jetzt erstmal nach Chicago fliegen. Dort sollte ich dann eine Stunde und 15 Minuten für den Umstieg haben. Sehr grenzwertig wenig. Die Dame am Flugschalter meinte sportlich, aber schaffbar. Außerdem schob sich die gesamte Reise um 3 Stunden nach hinten.

Es ging nach Fort Worth. Wikipedia sagt die 16. größte Stadt der USA und gleichzeitig die 5. größte Texas‘. Ich kann schon mal vorweg nehmen, es fühlte sich ziemlich provinziell an. Kein Wunder, wohnen hier doch nur die Hälfte der Einwohner Münchens.
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Jetzt wird’s seltsam. Aus meinen bisherigen Erfahrungen kenne ich die Einreise in die USA so: aussteigen, durch Gänge gehen, in eine große Halle kommen, dort die offizielle Einreise „Immigration“ durchgeführt von Officers die definitiv nicht zum Image der USA als die Hochburg des Humors beitragen. Dann holt man seine Koffer vom Band, verlässt den Flughafen und BOOM, welcome to the greatest country on earth. Ach was sag ich, Universe. Bei nem Umstieg bewegt man sich mit seinem Koffer jetzt wieder Richtung Check in und dann Sicherheitskontrolle, um dann wieder in den korrekten gesicherten Bereich zu kommen. Ist also nichts mit durchchecken des Gepäcks. Dazu haben die Amerikaner einfach zu früh begonnen damit Flughäfen zu bauen, und die sind mittlerweile zu segmentiert und groß.

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Das war die Theorie. Jetzt kommt die Praxis. Ich verlasse also das Flugzeug, bin mal wieder angetan von der Flughafengestaltung. Es sieht aus wie ich mir den „Zwölffingerdarm“ von innen vorstelle. Rein dem Namen nach. Also furchtbare Farbe, mindestens zwei Finger/Gänge mehr als nötig. Und es bewegt sich alles in eine Richtung. Wobei es in so nem Darm aber keine Personen gibt die die braune Masse anschreien, dass sie sich bitte weiter bewegen soll. Da ist die Natur schlauer. Komplett sinnlose Dinge einfach weg lassen.

Ich schweife ab. Biggly. Ich gehe also durch die Gänge, bin dann am Gepäckband. Bekomme meinen Koffer, SPÄT. Ihr erinnert euch. Ich habe exakt 1 Stunde und 15 Minuten zum Umsteigen. Und muss ja später nochmal ganz neu Einchecken. Es kommt mir alles schon seltsam vor, wieso musste ich bisher gar nicht durch die Einreisekontrolle, aber naja, vielleicht ist es hier anders in Chicago. Nach den Gepäckbändern und direkt vor dem Flughafenausgang zeige ich dem Angestellten den Abriss zur Bestätigung, dass ich den korrekten Koffer dabei habe. Er möchte den Stempel in meinem Pass sehen. Und jetzt ist klar, dass da was schief gegangen ist. Irgendwie bin ich an der Einreise vorbei geschlüpft. Ohne es zu merken. Er ist nicht ganz so sehr an der Analyse interessiert, sondern eher daran einen Polizisten zu rufen. Der findet sich schnell, und ist wütend. Die Uhr sagt 50 Minuten bis der Flieger fliegt. Und ich bin immer noch im falschen Teil des Flughafens. Und wenn man es genau nimmt bin ich noch nicht mal in den USA. Ich höre mir eine kurze Standpauke an. Und dann führt er mich von hinten an die Einreise heran, redet mit dem Officer dort und sagt ihm er soll mich direkt als nächsten drannehmen. Das sollte sich als großer Jackpot erweisen, und der Grund warum ich meinen Flieger noch bekommen habe. Denn die Schlangen an denen ich eigentlich hatte warten müssen sind sehr lang.

Danach renne ich zur Skytrain. Der Einweiser meint, das wird eher nichts mehr mit meinem Flug. Ich renne wie ein Wilder. 15 Minuten vor Boarding bin ich am Flugsteig. Mir wird nachher von einem Freund, der mich zufällig sah, berichtet ich hatte extrem gehetzt ausgesehen. Es fühlte sich auch so an. Aber jetzt bleibt sogar noch Zeit für ein Fountain-Getränk.

Das folgende Bild habe ich rennend geschossen.

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Ach ja. Wer richtig alte Flugzeuge sehen will kann entweder ins Museum gehen. Oder er fliegt mit nem Inlandsflug in den USA.

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Es ist echt ne Menge Text dieses Mal.

Ich komme also an am Flughafen von Fort Worth / Dallas. Ich hatte vorher ne Busverbindung rausgesucht zur nächsten Bahnstation, und wollte dann den Zug nach Fort Worth nehmen. Es war jetzt aber alles anders. Ich kam ja viel später an. Bus fuhr keiner mehr. Ich stand einsam an dem was ich als Haltestelle identifiziert hatte. Irgendwann kam ein Bus vorbei. Der Busfahrer meinte er würde zwar nicht zum Zug fahren, weil er ne andere Linie wäre, aber da würde jetzt auch kein anderer mehr fahren (es war übrigens erst 21 Uhr). Er fährt mich jetzt da einfach trotzdem hin, er hat ja eh keinen anderen Fahrgast. Mega gut!

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Train station. Spooky.

Und endlich Hotel.

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Sie haben so verdammt viel Platz hier. Das Zimmer so groß wie drei Hotelzimmer bei uns. Die Gänge so groß wie bei uns ganze Hotels.

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Die Stadt ist seltsam. Irgendwie sehr sauber. Ohne echtes Zentrum. Alles so gleich. Und es sieht alles unecht aus, wie ne Kulisse.

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Das einzige Bild was ich von der Uni habe wo ich drei Tage war. Sehr schlimmer Konferenzraum. Ich konnte da echt keine Fotos machen. Es ist so wie man es sich vorstellt und aus beliebten amerikanischen Uni-Filmen kennt. Inklusive sportlichen Jungs und Mädels, Cheerleaderkostümen, grillen auf dem riesigen Parkplatz des noch riesigeren Footballstadiums und absurdem Uni-Maskottchen.

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Fort Worth verdankt sein Stadtdasein seiner Historie als Viehumschlagplatz. Das merkt man noch stark. Zum Conference Diner geht es in eine Location von der Größe zweier Dreifachturnhallen. Mit einem vergleichbaren Charme. Sie haben es dunkel gemacht und Leuchtreklame aufgehängt, deswegen ging es.

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Danach wollten wir noch weg gehen. Was nicht einfach war. Im Stadtzentrum war nichts los. Der Taxifahrer fuhr uns in den Cultural District. Aber auch dort machte alles um 2 Uhr zu. Trotzdem ein sehr schöner Abend mit Exkollegen und Freunden.

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Es ist Nacht. Die Sonne geht auf, der nächste Tag.

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Der Höhepunkt: wir gingen zum Bullriding. Das findet wohl 2 Mal die Woche statt. Ist ein bisschen wie ein Zirkusgebäude nur länglich. Den Anfang macht das gemeinsame Singen der Nationalhymne. Und aufstehen. Unsere Gruppe ist unschlüssig was korrekterweise zu tun ist. Aber zumindest mich überzeugen die grimmigen als Cowboys angezogenen und absolut sicher eine Waffe tragenden (wir sind in Texas!) Nationalhymnenfans hinter mir. Wir stehen also auf, singen mit, die Hand auf der Brust liegt da aber doch nicht so sicher.

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Das da oben ist eine Frau auf einem weißen Pferd die mit einem Affenzahn immer schneller werdend enge Kreise zum Höhepunkt der Nationalhymne reitet, eine riesige Fahne in der Hand. Die Nationalhymnenfans hinter mir können nicht mehr an sich halten. Dann beginnt eine absurde Veranstaltung mit einigen Längen. Die aber trotzdem interessant ist. Es beginnt gleich mit ein paar Runden Bullriding. Und dem Abtransport eines der Verrückten per Trage. Es gibt noch ein paar andere Wettbewerbe, wie beispielsweise dem Hinterherreiten, Einfangen und Verschnüren von Kälbern auf Zeit.

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Auch an dem Abend wollen wir noch weggehen. wir fragen ein paar Mädchen auf der Straße wo das denn am besten ginge. Das ist zu viel Unterhaltung für die eifersüchtigen Begleiter, und wir geraten fast in eine Schlägerei, nur mit Mühe können die Mädchen die Jungs abhalten. Von Vorteil hierbei: der Hinweis der Mädchen wir wären Deutsche verschafft uns Respekt wie es unser Anblick nicht schafft. Aufgrund von schlechter Erfahrung oder der Nachsicht ob unserer kulturellen Unerfahrenheit, wir wissen es nicht.

Am nächsten Tag geht es weiter. Ich habe zufällig angenehme Begleitung. Ich bin nicht der Einzige der sich gedacht hat es wäre schlau einen Urlaub dran zu hängen. Mich begleitet also ein Freund nicht nur zum Flughafen, sondern er wird sogar im gleichen Flugzeug sitzen.
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Ab jetzt wird es dreckiger. Den Bilder der großartigen Stadt der nächsten Beiträge hab ich ganz viel Farbe entzogen. Weil sie eh schon so voll sind mit Dingen, da stört die viele Farbe nur. Und weil ich möchte, dass DIE Signature-Farbe der Stadt, gelb-orange, dominiert.  Das nächste Bild zeigt wo es hingeht. Stilistisch, aber auch für mich in dem Moment der Reise.
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Das ist der erste Ausläufer, Coney Island, New York kündigt sich an.

Bis bald. Ich hab großartige Bilder für euch.