Italien und China liegen in (New York)

Es ist der 30. Dezember. Heute gehen wir einkaufen. Schon beim letzten Mal in New York waren wir Kleidung einkaufen in den Jersey Gardens. Diesmal haben wir beide einen extra leeren Koffer mitgenommen, und sind willens den Freibetrag von 430€ komplett in Klamotten zu investieren. :) Mit der U-Bahn zum Port Authority Bus Terminal. Der Plan ist mit dem Bus rüber nach New Jersey zu fahren. Der Busbahnhof ist riesig, es fühlt sich mehr nach Flughafen an, und auch der Einstieg in den Bus sieht aus wie eine Fluggastbrücke am Flughafen. Verrückt.

Viel mehr Bilder gibt es nicht. Der Tag war anstrengend. Am Ende konnten wir nicht mehr tragen, und hatten trotzdem noch Geld übrig. Zuhause hätte ich für all die Kleidung wohl das vierfache gezahlt.

Vom Busbahnhof nehmen wir uns noch Zimtschnecken mit (handballgroße Zuckerbomben), wir versuchen sie komplett zu essen, und schneiden Schilder aus den Klamotten bis wir einschlafen.

Der 31. Dezember, Silvester. Aufwachen, iPad in die Hand nehmen, sich an die Welt anschließen. Heute werden wir uns hauptsächlich in Chelsea, Greenwich, SoHo, Little Italy und Chinatown aufhalten. Und das meiste davon zu Fuß.

Als erstes wollen wir uns den High Line Park ansehen. Eine stillgelegte Trasse einer ehemaligen Hochbahn, im Westen Manhattans. Wir gehen im Meatpacking District los, und arbeiten uns dann nordwärts nach Chelsea.

Schön ist es hier, nicht allzu breit, und trotzdem abwechslungsreich. Der Weg schlängelt sich durch die bepflanzten Schienen, immer wieder Bänke, Kunst, interessante Häuserfassaden. Und immer wieder der fantastische Blick nach unten die Straßen entlang, über die 10th Avenue ist eine kleine Tribüne gebaut, darauf kann man sitzen und das Straßenleben durch Fenster betrachten.

Die Suche nach Chelsea Market gestaltet sich schwierig. Der Reiseführer ist sehr ungenau, mobiles Internet haben wir keines. Erst als wir davor stehen erkennen wir – aha, da sind wir ja vorhin auch schon aus der U-Bahn gestiegen. Klasse. Innen sind dann viele schöne kleine Läden, die meistens Lebensmittel anbieten. Wir essen mal wieder einen Bagel, und dann geht es auf nach SoHo.

Noch zu Hause hatte ich die Free Tours by Foot gefunden, wo man von einem engagierten Local kostenlos zu Fuß durch die Stadt geführt wird. Und dann am Schluß natürlich Trinkgeld gibt. Ich nahm an, dass die Guides großartig sein müssen, weil sie ja nur bei Gefallen ordentlich bezahlt werden. Und Recht habe ich gehabt. Wir starten in SoHo, bekommen erklärt warum die Häuser alle so viel Metal an sich haben, bekommen über die Geschichte des Viertels und die Geschichten erzählt, und der Guide bemerkt ziemlich schnell, dass wir vor allem interessiert sind an den Drehorten aus Filmen und Serien :)

Von SoHo gehen wir nach Little Italy. Hören die Geschichten von Dutzenden von Menschen die in einem Zimmer geschlafen haben, von Mafiabossen und sehen die lustigsten Schilder in einem Frozen Yoghurt Laden.

Als wir von Little Italy nach Chinatown gehen (die Grenze ist fließend) fängt es zu schneien an. Doris und ich freuen uns riesig, Schnee in New York, endlich, wir hatten so darauf gehofft. Was hier noch nur Flocken waren, sollte die nächsten Tage allerdings  zum Ausnahmezustand in New York führen.

Hier unten, diese Gasse, der Guide meinte was von berüchtigten Straßenkämpfen die hier früher stattfanden. Ich habe sie seit unserem New York Besuch schon mindestens dreimal im Fernsehen gesehen. Ist aber auch sehr besonders, hier macht die Straße mal ein „L“ und man sieht nicht endlos die Straße runter, was dann wohl zum Drehen doch einfacher ist.

Die Tour ist vorbei, wir geben ordentlich Trinkgeld, und buchen gleich noch ein paar Touren für die nächsten Tage. Zurück geht es unter der Brooklyn Bridge und am World Trade Center Memorial vorbei zum Hotel. Diesmal haben wir kein Problem im Financial District einen Supermarkt zu finden, wir kennen einen sehr guten noch vom letzten Urlaub hier :)

Wir rasten ein wenig im Hotel, und dann gehen wir nochmal raus. Angezogen mit allem was die Schichtenmethodik hergibt, es ist sehr sehr kalt. Wir wollen den Jahreswechsel auf der Brooklyn Bridge erleben. Times Square machen wir nicht, zu früh müsste man dort sein und wäre eingesperrt. Meine Erwartung ist so lala, ich hatte schon gehört, dass es nicht viel Feuerwerk gibt.

Wirklich, viel Feuerwerk ist nicht. Und trotzdem, es fühlt sich gut an. Die Brücke ist voll mit feierwütigen aller Nationen. Wir sehen das Licht des Count Downs am Times Square, und dann das Feuerwerk neben der Freiheitsstatue (seht ihr sie, da unten auf dem Bild? Ganz klein.)

Auf dem Heimweg kommen wir am Rathaus vorbei, wo am 1. Januar der neue Bürgermeister New Yorks Bill de Blasio vereidigt wird

Im Hotel war offenbar auch einiges los. Überall glittert es, Leute in schicker Abendgarderobe. Wir legen uns kaputt ins Bett, die Füße schmerzen vom Gehen, mein Schrittzähler sagt 60000 Schritte.