Der erste Tag der Kreuzfahrt ist ein Tag auf See. Was gut ist, weil ich so genug Gelegenheit habe die Umgebung — also das Schiff — zu erkunden. Ich mag es überhaupt nicht wenn ich mich wo nicht auskenne, aber jeden Winkel kennen möchte weil er spannend sein könnte. Mir noch unbekannte Freizeitparks sind das Schlimmste.

Ein ganzer Tag also, zum Entspannen, Lesen, am Pool liegen, Füße ins Wasser halten. Den eigentlich nicht so schwachen Wind bemerkt man nicht an Deck, weil das Schiff mit ähnlicher Geschwindigkeit in die gleiche Richtung fährt.


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Das war schonmal schön. Am Abend begeistert mich die Technik der Bühne. Sowieso, die Technik, das reine Vorhandensein von Allem und Jedem und die Logistik die das alles am laufen hält sind toll.

Als wir früh aufwachen und an Deck gehen sind wir vor der Küste Jamaikas, Ochos Rios. Ein grandioser Sonnenaufgang. Und das Gefühl, dass es jetzt richtig losgeht.

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Wir gehen von Bord. Ein wenig vor der Küste schnorcheln. Und werden genötigt diese gelben Westen anzuziehen. Was einerseits ein wenig lächerlich ist. Andererseits war ich auch schon mal beim Tauchen, und wir haben zwei Taucher im Wasser vergessen und sind weggefahren. Also vielleicht doch besser so.

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Weiter mit dem kleinen Tauchboot  zu den Wasserfällen. Da war ich eigentlich skeptisch. Ich dachte die können so fantastisch nicht sein, sondern sind halt in der Nähe des Anlegeplatzes, und in Ermangelung echter Fantastizitäten fahren Sie uns jetzt hier her.

Falsch. War grandios.

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Im Folgenden zu sehen: Hightech, zum Leih-Preis von 4 Dollar. Und mit der Optik und der Haptik von billigem Plastikramsch. Aber es ist mir absolut unerklärlich wie es dem Hersteller dieser magischen Wunderschuhe gelungen ist, dass es möglich ist, mit ihnen (ohne darf man nicht) glitschige schleimige und von extrem schnellem Wasser umspülte Felsen in irrwitzigen Winkeln zu betreten und keinen Millimeter abzugleiten. Oktopus-Technik.

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Das Kreuzfahrtgeschäft ist ein — das war mit vorher so nicht bewusst — extrem national segregiertes Geschäft. Man ist gerne unter sich. Es gibt amerikanische, deutsche, französiche etc. Kreuzfahrtschiffe. Die anderen Anbieter hatte ich bis ich Sie auf der Reise in anderen Häfen sah noch nie gehört. Das ist ein bisschen Schade, dass man so unter sich ist. Aber dann doch auch manchmal ganz gut. Als wir den Wasserfall hochstiefelten war sonst fast keiner da. Und wir sind einfach hochgegangen.

„Einfach hochgegangen?“ sagt der Amerikaner, der kurz nach uns zu mehreren Hundert den Strand am Fuß des Wasserfalls betritt. Das ist viel zu langweilig. Und zu unsozial. Deswegen wird sich unten im Kreis eingestimmt auf die „great experience“ „Hot, hot, HOT“, Und dann gehen alle in einer Kette — Hand in Hand — den Wasserfall hoch. Alle den exakt gleichen Weg. So kann auch nichts passieren.

Wir flüchten auf den Strand.

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Für ein gutes Foto muss man auch mal was riskieren.

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Wir sind zurück, und haben noch 2 knappe Stunden. also schnell in die Stadt rein, die im wesentlichen aus einer Straße besteht. Die heißt passenderweise „Main Street“

Wir gehen die Straße so weit entlang, bis wir die einzigen Weißen sind. Keine Touristen mehr. Es riecht intensiv nach Gras. „Ey, do you smoke?“

Auf dem Rückweg fällt dann mein (für die Karibik: Seeräuber-)Bart positiv auf: „Ey man, shaving today?“

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