Seit unglaublich langer Zeit macht meine gesamte Familie zusammen Skiurlaub in Carezza, Südtirol. Früher noch mit meinen Großeltern. Opa sorgte sich um den Kachelofen, von Oma wurden wir köstlich verköstigt. Das Haus von Bekannten in dem wir wohnen ist direkt an der Skipiste, 4 Schlafzimmer mit jeweils 2 Betten , Kachelofen, Sauna im Keller, es ist ein Traum und ich freue mich jedes Jahr wie verrückt auf die paar Tage im Schnee.
Aufwachen, aus dem Fenster sehen:
Dann auf die Terrasse gehen und die Temperatur testen. Wird ’s heute der dünne oder der dicke Skianzug? Drei oder vier Schichten Kleidung?
Seht ihr da, wo der einzelne Baum steht, da ist die Piste. Sich auf der Terrasse in die Skischuhe quälen, Ski anschnallen, durch den tiefen Schnee fahren, und die ersten Schwünge auf der jungfräulichen Piste in den Schnee zeichnen. Ne reine Freude.
Oben dann der grandioseste Ausblick den man sich vorstellen kann. Und Doris macht links gerade ein Foto von mir wie ich ein Foto von ihr mache. Klassiker.
An Schnee mangelt es nicht.
Mittags fahren wir immer die gleiche Hütte an. Wo es Espresso und Schnaps gibt, und einen Ausblick, der aussieht als hätte jemand nicht Glas, sondern Fototapete in den Holzrahmen befestigt.
Und wenn man die Aussicht bisher schon grandios fand, dann wird sie mit jeder Liftauffahrt Richtung Kölner Hütte immer noch toller. Dort angekommen, so:
Vor der letzten Abfahrt gibt’s eine heiße Schokolade in der Kölner Hütte. Dort wird, wie immer (nervt’s schon?) die Aussicht bewundert. Diesmal ist es aber schwer sich nur auf die Natur zu konzentrieren, der Wirt dieser Hütte setzt mit seinem Auswahlprozess bei der Einstellung der Mitarbeiterinnen einiges dagegen. Wenn dann die Sonne sehr tief steht, wir noch 15 Minuten haben bis der wichtige Lift, den wir unbedingt brauchen um Heim zu kommen, schließt, kommt der Höhepunkt des Tages. Gegen die Sonne den Berg runter, Flares im Gesicht, über den Bäumen steigt schon Nebel auf.
Vom letzten Lift aus fährt man an meinem Lieblingsmotiv vorbei. Ein Stadl in einem immer unberührten Schneefeld. Das Motiv von dem ich das erste „gute“ Foto geschossen habe. Vor acht Jahren – der erste Upload in meinen Flickr-Stream.
Der Abend bietet zwei Möglichkeiten. Entweder daheim Essen. Gemütlich, das Haus nicht mehr verlassen müssen, nur hier ist es einigermaßen akzeptabel modische Sünden wie (angeblich unglaublich bequeme) Einteiler aus Fleece, mit Reißverschluss vom Schritt bis über den Kopf, tragen zu können. Die Familie verzeiht alles :)
Die zweite Option ist ein Spaziergang zur Pizzeria. Dafür muss man sich einigermaßen akzeptabel anziehen (Nachteil) aber man bekommt nach dem Essen ein großes Glas mit „Schluckimpfung“ auf den Tisch gestellt (Vorteil). Ein eigentlich ungenießbarer Alkohol trifft auf irgendetwas Geschmack-gebendes (Orangenschalen oder Minze oder Kräuter oder sonstige Küchenabfälle) und darin sind große Zuckerwürfel versenkt. Die Zuckerwürfel fischt man raus, legt sie auf die Zunge, beißt, und lustiges Gesicht.
Am dritten Tag da sollst du ruhen, oder eine Schlittenfahrt machen. Runter in den Ort. Zum Grand Hotel. Was aussieht wie aus einem James Bond Film.
Nacht wird’s. Der HIMMEL! IMMER!
voll gut! ich beneide euch SO RICHTIG und hab alle bilder fast inhaliert!
und: gute musik bei den videos! i like! :)
Danke. Vor allem das mit der Musik freut mich. Weil ich zumindest bei dem Skifahrvideo ne Zeit lang überlegt habe. Und versucht habe das einigermaßen zu timen. Das erste mal. :)