Leider sollte das der letzte volle Tag in New York werden. Mal wieder war Regen angesagt. Wie alle Tage zuvor sprach der Himmel aber anderes. Zu unserem Glück. Wir hatten uns die letzten Tage ja schon von Süden bis an den Central Park vorgearbeitet, und gestern schon an seinem Ende (oder Anfang?) gestanden. Heute sollte also der Park der Hauptdarsteller im 4-aktigen Stück „moertl und herbstkind besichtigen New York“ sein. Wir begannen im Norden des Parks, der aussieht als könnten die Pflanzen wild wachsen. Die Wege schlängeln sich, und müssen den Bäumen ausweichen.
Die schönsten Stellen sind die an dem kleinen Bach. Wir waren fast alleine. Ist das immer so dort? Einsame kiesige Buchten, Brücken und Wasserfälle.
Den Park im Nordwesten verlassen und in Richtung Columbia University gelaufen. Unser Reiseführer sagte das ist toll dort und man soll sich da was ansehen. Ich habe inzwischen vergessen was das gewesen sein soll. Und auch in dem Moment war es so wenig spannend, das wir uns ziemlich schnell dazu entschlossen die Tour abzubrechen, uns was zu Essen zu suchen und dann mit dem zweiten Teil des Tagesplans zu beginnen.
„Martin, ich als Leser dieses Blogs möchte mich beschweren. Das Bild da oben ist das schlechteste und langweiligste Bild das ich jemals hier gesehen habe. Wenn das so weitergeht höre ich hier auf und sehe mir nie wieder was von dir an!“
Stop lieber Leser, du hast recht das Bild ist schlecht. Aber die Geschichte dazu ist toll:
Wir suchten uns also ein Restaurant, und aßen ganz hervorragend. Ich hatte diese Hähnchenteile mit einer Soße und Pommes. Aus Süßkartoffeln! Als wir zufrieden und dickbäuchig die Rechnung verlangen, sagt der Kellner wir müssen nicht zahlen. Das hätte doch schon der Herr da hinten erledigt. Da ich als Mann eher selten – in Klammern: nie – von fremden Herren eingeladen werde damit ich nachher mit denen mitgehe war ich doch verwundert. „Welcher Mann denn?“ fragten wir. Der Kellner sagte, der Mann da hinten, der an der Wand. Der sei jetzt aber schon gegangen. Ob wir denn den kennen?! „Nein“, sagten wir „wir kennen hier niemanden, wir sind hier Touristen“. Der Kellner zuckte die Schultern und ging. Wir freuten uns. Und waren uns auch irgendwie unsicher warum das jetzt genau uns getroffen hat? Ein Philantrop der einfach per Zufall irgend jemandem eine Freude macht? Sehr komisch und toll.
Ich habe dann alle Fotos durchsucht die ich gemacht habe in dem Restaurant. (Viele). Und da sieht man ihn, hier gleich auf dem Foto unten im Spiegel,rechts hinten an der Wand. Und auf einem anderen Foto war er im Hintergrund zu sehen wie er an der Kasse zahlt. Unserer Rechnung. Das ist die Geschichte zu dem schlechten Foto :)
So, der zweite Teil des Tages. Wir besichtigen das Guggenheim Museum. Von aussen. Und den Museumsshop. Mehr erlaubt die Zeit nicht mehr. Und ehrlich gesagt auch das Interesse. Sich jetzt in ein Gebäude stellen und sich Bilder ansehen? In einer fremden so spannenden Stadt? Nein, wirklich nicht!
Vom Museum aus in wieder in den Central Park rein, und ihn nach Süden durchstreifen. Dabei waren wir im Delacorte Theatre und haben uns ein Broadway Stück angesehen. Teilweise. Es hatte was von Rotkäppchen. Auf schlimmen Drogen. Und war eine Familienaufführung.
Danach dann auf’s Belvedere Castle. Schön anzusehen war es wirklich. Ein kleine Burg mit einer Aussichtsterrasse die man durch einen sehr engen Gang und Treppe erklimmen konnte.
„Das ist bestimmt das erste Date, so wie die ihre Brüste rausstreckt“
Diese Gebäude rund um den Central Park sehen alle wunderschön aus. Aber, so finde ich, auch sehr spooky. Ein bisschen wie Gefängnisse in Endzeitfilmen.
Raus aus dem Central Park. Wir hatten noch ein wenig Zeit, also entschloßen wir uns noch einmal dahin zu gehen wo New York für uns am tollsten ist. Zum Times Square. Wo wir die Stadt für uns alleine hatten ;)
Dort auf der Treppe saßen wir dann bis es dämmerte. Die letzte Nacht in New York. Morgen holen wir das Auto ab, und der Roadtripp beginnt.
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