Die Tagesaufgabe: Von Toronto zu den Niagara Falls, und dort Wasser anschauen.
Klingt spektakulär und kaum zu schaffen an einem Tag. Deswegen geht’s früh los.
Im Bahnhof schnell ein paar Zimtrollen für die Zugfahrt gekauft (eigentlich 300 Gramm purer Zucker, mit dem nur halbherzigen Versuch der Verschleierung durch etwas Teig und Zimt).
Der Kanadier stellt sich gerne an, und mag auch gerne wenn man ihm sagt was er denn jetzt zu machen hat.
Einfach in den Zug einsteigen ist also nicht. Wir stellen uns in eine Schlange vor einer Rolltreppe, checken in den Zug ein, müssen ein Ticket zeigen (das muss man hier ständig. Ticket kaufen, 2 Meter später das gleiche Ticket zeigen, 5 Meter dahinter nochmals, und 3 Meter drauf wird einem dieses Ticket dann wieder abgenommen. Da stell ich mir schon öfter mal die Frage was ich denn in diesen 10 total abgesperrten Metern hätte machen sollen?).
Jetzt aber, rein in den AMTRAK Zug. Innen ist alles super. Flauschiges Sessel-Glück mit soviel Beinfreiheit, dass sich die Füße verlaufen. Bei der Ankunft total Chaos mit den Buslinien. Da ist die resolute Busfahrerin, welche sich zwar nicht soooo gut in ihrem eigenen Fahrplan auskennt (z.B. der Fakt, dass der Bahnhof eigentlich eine Haltestelle wäre ist ihr ziemlich egal), die dafür aber gut Gas geben und Bremsen und Kurven fahren kann, so dass die Fahrgäste mit Koffern ganz lustig im Bus umherpurzeln. Es gibt aber auch nette Busfahrer, überhaupt, sehr hilfsbereit und nett die Kandier. Dieser Busfahrer fuhr Doris und mich, fernab von seiner eigentlichen Route, hinter dem Bus in den wir eigentlich sollten her, bis wir ihn einholten, und umsteigen konnten. Rein in den Bus. Purzeln. Ins Motel. Zu den Fällen.
Ich war ganz aufgeregt. Schließlich wurde hier Wonderfalls gedreht!

Hinter den Fällen rumzugehen klang toll. War es leider überhaupt nicht. Nur doofe Tunnel. Aber es gab eine tolle Plattform auf der man ganz nah an die Fälle rankam. Und alle sahen wie Müllmänner aus mit ihren gelben Plastiktüten.
Anschließend noch mit dem Schiff „Maid of the Mist“ noch näher an die Fälle. Quasi auf Wasserlinie. Wenn man das bei Wasserfällen überhaupt so sagen kann, die sind ja eher vertikal. Es geht harmlos los. Doris und Martin sehen noch einigermaßen fit aus (aber Jetlag).
Meines Erachtens hat der Chef dieses Ausflugsdampfer-Unternehmens bei seiner Entscheidung den Kapitän einzustellen einen Fehler gemacht. Der ist nämlich Sadist. Beweis genug sollten die nächsten Bilder sein, der fuhr uns mit diesem Boot in die Wasserhölle, teilweise war nicht mehr klar ob wir ober- oder unterhalb der Wasserlinie waren. Zumindest für mich.
Da die Bewohner von Niagara Falls nicht nur immer Wasser den Fuß runter fließen sehen wollen, sondern auch noch mehr Geld in ihre Taschen, haben sie in ihr Örtchen ein ordentliches Vergnügungsviertel gestellt. Casinos, jede Menge Spielhöllen, Restaurants, Wachsfigurenkabinette und andere tolle Dinge die einen Grund geben endlich wieder zu essen, Souvenirs zu kaufen oder Schlange stehen zu dürfen.

Ach ja, der freundliche Liftboy bei den Niagara Fällen sagte ja, am Abend sei Feuerwerk: Meine Vermutung: wie jeden Abend. Aber naja, da wollen wir mal nicht so sein. Also nochmals Wasser ansehen. Diesmal hübsch bunt. Am nächsten Tag geht es los nach New York, ich freue mich hart und bin sehr aufgeregt.