Der Tag ging los wie jeder andere auch. Die Fahrt mit der Tube in die Stadt. Die Streckensperrung auf „unserer“ Linie veranlasste uns zu irrwitzigen Umsteigekaskaden.
Noch vor dem großen Ansturm waren wir auf der Portobello Road. Die Allgegenwärtigkeit der Banksy-Motive auf den T-Shirts inspirieren mich zu einem Grundsatzvortrag über Banksy, das weltweite Kulturgut seiner Kunst, und wer da wohl wie Geld mit verdient. Aber ich kam nicht auf den nahe liegenden Gedanken, dass da deswegen soviele T-Shirts verkauft werden, weil in der Gegend mehrere Wände mit seinen echten Werken sind die man ansehen könnte. Ärgerlich.
Aus Notthing Hill ging’s dann wieder in die Innenstadt. Westminster Abbey sahen wir bisher ja nur von außen. Aber da wir unser Pflicht-Programm schon in den ersten Tagen erledigt haben, kamen jetzt die etwas zeit- und kostenintensiveren Zuckerl.
Der Platz an den wir jeden Tag zurück kehrten war Covent Garden. Viele kleine Geschäfte und Essensläden, alles ziemlich belebt und, für unsere schon sehr müden Füße, Sitzgelegenheiten. Außerdem kostenlos wlan, mit freundlicher Unterstützung des AppleStore. Diesmal nahmen wir einen Nachmittags-Snack in Form von Crêpes, der die nötige Energie gab um danach die gesamte Umgebung zu erkunden.
Hier könnte man sich gut vorstellen gemütlich im Schatten zu sitzen und ein Eis zu essen. Aber, Eis ist für die reichen Leute. Die Kugelpreise für Eis sind im Bereich von 3€. Meine Theorie: London hat viel zu wenige sonnige Tage an denen Eis verkauft wird, außerdem is den Mädels in ihren stoffsparenden, geschmacklich grenzgängerisch gewagten Witz-Outfits immer kalt. Die Eisverkäufer sind gezwungen ihren gesamten Jahresumsatz in ca. 15 Tagen zu machen.
Wo ich gerade von gewagter Kleidung schrieb: wir kamen an eine Straße, gesäumt von sehr vielen Menschen mit Kamera. Wir dachten an eine Demonstration, doch die Menge schien zu fröhlich. Als wir uns etwas nach vorne arbeiteten, sahen wir den Freudenquell. Hunderte von nackten, bemalten und verkleideten Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern fuhren durch die kreischende Menge. So ganz verstanden hab ich’s nicht. Aber starke Veranstaltung. Obwohl der menschliche Körper, wie ich jetzt weiß, wirklich nicht für’s nackte Fahrradfahren geeignet ist.
Am Abend das erste Deutschlandspiel der EM in nem Pub.
Und das Abschlussbild ist von Doris. So sahen wir nach nem anstrengenden Tag in London dann aus.
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